Coronakrise – was ist und was sein wird

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Corona - was ist und was sein wird

Es war lange ruhig hier auf meinem Blog. Zu lange …
Erst in den letzten Tagen habe ich wieder die Motivation gefunden (ein klein wenig) zu fotografieren – und um diesen Blogpost zu schreiben.

Zuerst, also zu Beginn des Jahres, war da diese neue Rolle in meinem beruflichen Leben. Damit auch neue Verantwortlichkeiten, neue Projekte und Vorträge auf diversen Veranstaltungen. Das alles war sehr interessant, zukunftsweisend, stressig und kräfteraubend zugleich. Aber kein echtes Problem: Challenge accepted.

Dann kam Corona – mit weiteren, vielfältigen neuen Herausforderungen – und mit Homeoffice.
Nicht dass es im IT-Bereich etwas gegen Homeoffice zu argumentieren gäbe – aber wochenlang alleine im heimischen Büro zu sitzen und sich lediglich virtuell mit Kollegen, Partnern und Kunden zu meeten, das schlägt langsam auf’s Gemüt.

Ja ich bin mir sehr bewusst: Das ist jammern auf sehr hohem subjektivem Niveau.

Und ja, es macht mich wirklich demütig in Deutschland leben zu dürfen, einen Job zu haben der in der aktuellen Situation eher boomt als zu kriseln, die Kinder schon ihr eigenes Leben haben, der Haushalt nicht von Kurzarbeit bedroht ist und in einem Haus mit großem Garten am Waldrand zu wohnen – also dort wo das Wort “Quarantäne” fast keine Bedeutung bekommt – sollte sie denn eintreten.

Da war sie also, die Motivations-Delle: ich konnte mein Arbeitszimmer nach dem “virtuellen Feierabend” nicht mehr sehen, ebensowenig wie die omnipräsente Berichterstattung über die Corona-Pandemie.

Auch unverschuldete Veränderungen und Herausforderungen sah und sehe ich immer als Chance im Leben und nicht als Hindernis oder Problem – so auch die Corona-Krise.
Trotzdem ist die Amplitude meiner persönlichen Stimmungsschwankungen schon echt krass und steht im Gegensatz zum bisherigen Umgang mit gemeisterten Lebenskrisen. Genauso gegensätzlich wie die folgenden Bilder …

Die Welt nach der Corona-Krise, wann auch immer wir an diesem Punkt ankommen werden, wird definitiv eine andere sein wie zuvor!

Damit ist auch implizit gesagt: ein Zurück in lange gewohnte Narrative wird es keinesfalls geben, da die weltweiten Lockdowns tiefe Spuren hinterlassen werden. Gesellschaftliche, wirtschaftliche und auch kulturelle.
Und: das Virus wird so lange weiter infizieren, töten und damit Leid unter die Menschheit bringen, bis alle angesteckt und hoffentlich immun sind. oder bis die Wissenschaft einen Impfstoff entwickelt hat. Das ist so wie mit dem Tod: dem ist auch noch niemand entkommen.

Aus meiner Sicht ist damit die über siebzig Jahre dauernde sorgenlose Ära der westlichen Welt Geschichte. Mit dem Leid und den Einschränkungen mit denen wir aktuell zurechtkommen müssen lässt sich – zumindest den emphatischen unter uns –  erahnen, welche Opfer die Menschen haben bringen müssen, die unseren Wohlstand, unsere Spaßgesellschaft und unsere Geiz ist Geil Mentalität erst ermöglicht haben. Für viele Menschen in Afrika, Südamerika und auf dem indischen Subkontinent ist die tägliche Auseinandersetzung mit Tod, Leid und Überlebenskampf nämlich seit Jahren alltäglich.

Mögen wir uns dessen erinnern, und eine bessere, nachhaltigere und vor allem eine fairere Welt nach Corona aufbauen.
Und: Vergessen wir diese Menschen nicht in den milliardenschweren Rettungsschirmen und -paketen die wir gerade schnüren.

Ich sehe auch positives in der Corona-Krise: Es ist glasklar zu sehen, wer die eigentlichen Helden dieser Krise sind.
Nämlich nicht die ” bombastisch-monetäre Elite”, die heuer so schnell nach Staatshilfen schreit um “die Wirtschaft zu retten”, natürlich ohne auf Boni oder Dividenden zu verzichten, sondern Berufsgruppen die bisher, eher verpönt, prekär bezahlt und oft belächelt, den Laden gerade am Laufen halten. Auch dessen mögen wir uns zukünftig erinnern.

Der Homo Sapiens ist eben just nicht die “Krone der Schöpfung” – auch wenn so manch national Konservative in Übersee (oder auch anderswo) diese Meinung vertreten, sondern das Ergebnis einer offenen und unregulierten Evolution.
Die nimmt nun mal keine Rücksicht auf “Befindlichkeiten der Krone”.
Die hat auch nicht so etwas wie Gewissen.
Der ist es – mit Verlaub gesagt – auch piepschnurzegal ob die Menschheit existiert oder von einem Virus dahingerafft wird.

Es bleibt also zu hoffen, dass ab sofort wieder mehr Demut, weniger Gier und Egoismus in die Köpfe der Menschen einzieht, und wir zukünftig nicht mehr auf Pump gegenüber der Natur und der zukünftigen Generation(en) leben.

Ach, ich schreibe mich in Rage … aber das musste nach der langen Pause auch mal raus.

Anfang März hatte ich eigentlich die Idee, die Corona-Krise jeden Sonntag-Nachmittag fotografisch zu dokumentieren.
Eigentlich … heute ist Anfang Mai und seit den ersten Bildern von Mitte März sind keine neuen entstanden. Vielleicht ist das auch gut so, da es deprimierende Bilder von leeren Städten schon zuhauf gibt.
Trotzdem möchte ich die bisher entstandenen Bilder nicht  im digitalen Archiv verschimmeln lassen …

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