Fotoparade 1-2018 von Erkunde die Welt – Bilder aus der südwestlichen Bretagne

· · · ·

Wooah … schon wieder ist ein halbes Jahr vorbei und Michael von “Erkunde-die-Welt” ruft zur Fotoparade 1-2018 auf. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich das Zeitempfinden mit den Jahren ändert: je reifer man wird, umso schneller rennt die Zeit. Gefühlt warst du gestern noch ein Twen, heute gibst du deinen erwachsenen Kindern deine wohlgemeinten Lebensweisheiten weiter, die immerhin ab und an auch angenommen werden.

Traditionell gibt Michael bei seinen Fotoparaden Kategorien vor, die jedoch nicht in Stein gemeisselt sind. Im ersten Halbjahr 2018 habe ich nicht viel fotografiert, der DSGVO sei dank. Schalten wir also den Sarkasmus ab und widmen uns meinen Kategorien:

  • „Nahaufnahme“
  • „Nachts“ => “Ungewöhnlich”
  • „Nass“
  • „Kontrast“
  • „Farbtupfer“
  • „Schönstes Foto“

Da ich im letzten halben Jahr kein einziges Bild “Nachts” gemacht habe, gibt es an dessen Stelle ein “ungewöhnliches” Bild.

Alle Bilder, bis auf eines, sind während der letzten drei Wochen im Urlaub in der südwestlichen Ecke des Finistères in der Bretagne, in einem Gebiet zwischen Fouesnant und Pont-Aven / Port Manec’h entstanden.
Wer die Bretagne liebt wird dort alle landschaftlichen Spielarten finden:

  • lange feinsandige Strände und romantische kleine Buchten
  • waldige Gebiete mit Steineichen, Esskastanienbäumen, Stechginster, Schlehenhecken und Pinien
  • felsige Gebiete mit der typischen Mischung aus Erika, Farnen, Stechginster, Schlehen- und Brombeerhecken, durchzogen mit duftendem wilden Jasmin

Aber sieh am besten selbst …

“Nahaufnahme”

Fotoparade -1-2018 - Nahaufnahme

Das Bild dieser kleinen, unternehmungslustigen Schnecke, die versucht kopfüber einen Weg durch einen Stechginster zu finden habe ich mit meinem manuellen Volna-9 Makroobjektiv während einer unserer Wanderungen am Küstenwanderweg GR 34 aufgenommen.

“Ungewöhnlich”

Fotoparade -1-2018 - Ungewöhnlich

Wenn man in der Cornouaille Urlaub macht, kommt man an dem kleinen Ort Pont-Aven nicht vorbei. Dank Paul Gauguin erlebt dieser Ort einen noch heute steten Zustrom von Touristen. Wir waren schon zum zweitenmal dort und immer waren die Parkplätze schon um 10:00 Uhr morgens fast alle besetzt.
Viele Touristen machen viele Bilder. Daher gibt es in Pont-Aven sicherlich nichts, was nicht schon tausendmal fotografiert wurde. So habe ich mich entschlossen bei diesem Besuch nur meine, auf Infrarot umgebaute, Fuji X-E1 mit einem manuellen “vintage” Vivitar 28mm Objektiv mitzunehmen.

Ja, ich gebe zu das Motiv von der Brücke über den Aven auf die Mühle gibt es auch schon tausendfach … aber eben noch nicht in einer ungewöhnlichen IR-Umsetzung.
Mehr zu Pont-Aven findest du übrigens an dieser Stelle auf meinem Blog.

“Nass”

Fotoparade 1-2018 - Nass

Auch dieses Bild von Wassertropfen in einem Farn ist mit dem Volna-9 Makro entstanden. An diesem Tag waren wir uns nicht sicher, ob eine Küstenwanderung auf GR 34 möglich sein würde. Es hatte die ganze Nacht ausgiebig geregnet und die dunklen Wolken wollten einfach nicht weichen. Trotzdem sind wir nach einem kurzen Regenschauer losgezogen und das Glück war mit den Tüchtigen: die Wolken rissen auf und es folgte eine mehrstündige Wanderung bei bestem bretonischen Wetter.

“Kontrast”

Fotoparade 1-2018 - Kontrast

Hier siehst du den Strand “Les Sables Blancs” in Concarneau, enstanden am ersten Urlaubstag. Wie du siehst, hat uns die Bretagne heuer nicht mit gutem Wetter empfangen, sondern mit Regen. Also nicht die Art Regen wir bei uns in Deutschland, sondern die Art Regen, die du nicht siehst, aber nach spätestens nach fünf Minuten nass bis auf die Haut bist.
Nach der Fahrt von Ligré (bei Chinon) haben wir die erste Regenpause und das erste Hervorlugen der Sonne durch die Wolken zu einem kleinen Ausflug an den Strand vor der Haustüre genutzt um uns ein wenig zu bewegen.

“Farbtupfer”

Fotoparade 1-2018 - Farbtupfer

Auf unserer letzten Wanderung auf dem Küstenwanderweg GR 34 sind wir von “Kerfany les Pins” bis zur “Île Percée” gewandert. Bei Ebbe kann man über die Felsen auf das kleine Inselchen kraxeln. Dort findet sich ein über 70 Jahre alter Bunkerkomplex, der noch heute zugänglich ist. Wie so oft am ehemaligen “Atlantikwall” haben moderne Künstler die tristen und grauen Betonwände mit Buntem verschönert.

“Schönstes Foto”

Für die Kategorie “schönstes Foto”, das eine, passende Bild zu finden fällt mir immer sehr schwer.
Bis vor dem Sommerurlaub wäre meine Wahl eine Einfache gewesen: Mein Infrarot-Bild “Der Weg”.

Nach dem Sommerurlaub musste das Bild vom Küstenwanderweg GR 34 mit Blick auf die Bucht und den Leuchtturm von Port Manec’h einfach in diese Kategorie hinzu, da Bilder immer die mit allen Sinnen erlebten Emotionen des Fotografen darstellen.
Das Bild ist mit meiner Fuji X-T2 und dem Fujinion XF 16 F/1.4 R WR nach einem abziehenden Regenschauer und aufkommendem schönen Wetter entstanden. Diese Lichtstimmung ist im Bild ganz gut festgehalten.
Was das Bild nicht transportieren kann, sind meine Emotionen abseits der visuellen Eindrücke:

Wenn du in der Bretagne schonmal direkt nach einem Regen an der Küste wandern warst, dann weisst du was ich meine. Die Luft ist dann erfüllt von einem angenehm feucht-erdigem Geruch, der deine Geruchsknospen zusammen mit der Frische und Klarheit einer vom Regen gereinigten Meeresluft umspült. Wilder Jasmin stiehlt sich an vielen Stellen durch die dichten Ginster- und Brombeerhecken und mischt sich mit einem intensiven süßen Geruch, zusammen mit der salzigen Meeresluft, zu einer interessanten sinnlichen Erlebnis.

An dem hier abgebildeten Teil des Küstenweges wechseln sich zudem Hecken, Felsen, Farn- und Erikawiesen mit  Pinien und Steineichen, so dass an diesen Stellen wechselweise auch herbere Duftnoten deiner Nase schmeicheln. Schade also, dass man all diese Düfte nicht in Bildern abspeichern kann!
[/av_textblock]

Beiträge von anderen Blogs die ich besonders mag

Ganz wichtig: diese Reihenfolge stellt keine Rangfolge dar ;-)

Ähnliche Beiträge

6 Kommentare

    1. Ja, ich finde das Geld in den Umbau war gut angelegt. Auch wenn die IR-Fotografie aktuell noch viel Frust in Form von Hotspots produziert, so bietet mir dieses neue Sujet die Möglichkeit meine Fotografie von einer anderen Sicht- und Herangehensweise neu zu entdecken.

  1. Hallo Martin,
    tolle bilder hast du. Das Bild ungewöhnlich finde ich klasse. IR ist sicherlich ein interresantes gebiet – sieht man ja echt selten.
    Danke das du uns auch verlinkt hast.
    Viele Grüße
    webundwelt

    1. Hallo Chris,

      danke! :)
      Ja, IR ist ein sehr interessantes Gebiet. So freue ich mich darüber, seit langem wieder Neues in meiner Fotografie zu entwickeln.

      Grüße,
      Martin

  2. Mein liebstes ist das Schneckenbild :-) Die Inforarot-Fotografie sieht spannend und wirklich aussergewöhnlich aus, aber für mich kann ich mir das nicht so vorstellen. Liebe Grüsse, Miuh

    1. Hallo Miuh,
      es war schon spannend anzusehen, wir die kleine Schnecke sich fast lotrecht nach unten über die Stacheln des Ginsters bewegt hat :)
      Grüße,
      Martin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert