Mein Weg hin zu HDR Kugelpanoramabildern – Stitching und Nachbearbeitung
Hier ist nun der dritte und letzte Teil des HDR Kugelpanorama Kochrezeptes.
Vorbemerkung: dieser Teil des Kochrezeptes möchte keine Detaildokumentation der hier eingesetzten Software für sich in Anspruch nehmen, sondern „nur“ den Workflow an sich darstellen.
Zuerst steht natürlich das Kopieren der Daten von der Kamera auf den PC und das Sichten der Bilder in Lightroom an.
Dabei prüfe ich in Lightroom die Bilder lediglich auf einen korrekten Weißabgleich und auf sonstige Auffälligkeiten.
Dabei belasse ich die Bilder im Nikon RAW Format.
Wichtig für den folgenden Schritt der HDR Generierung ist die korrekte Anordnung der einzelnen Bilder im Dateibaum, da die Bilder mittels Photomatix Pro im Batch- Stapelverarbeitungsmodus
zusammengesetzt werden.
Man kann Photomatix einen Startpunkt im Dateibaum (genaueres dazu weiter unten) vorgeben. Photomatix durchläuft denn diesen Dateibaum rekursiv durch und „baut“ aus den einzelnen Bildern in den Unterordnern die HDR Bilder zusammen.
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Wichtig für den folgenden Schritt der HDR Generierung ist die korrekte Anordnung der einzelnen Bilder im Dateibaum, da die Bilder mittels Photomatix Pro im Batch-Stapelverarbeitungsmodus zusammengesetzt werden.
Man kann Photomatix einen Startpunkt im Dateibaum (genaueres dazu weiter unten) vorgeben. Photomatix durchläuft dann diesen Dateibaum rekursiv durch und „baut“ aus den einzelnen Bildern in den Unterordnern die HDR Bilder zusammen.
Da man den HDR Effekt leicht überziehen kann (ich nehme mich dabei auch nicht immer aus) sollte man mit einem Segmentteil (also mit einer Belichtungsreihe eines Teilmotives) starten und die Photomatix-Einstellungen von Hand vornehmen.
Hat man seine Einstellungen gefunden speichert man diese als Vorgabe ab.
Die abgespeicherte Vorgabe wird dann später dem Batchmodus als Futter gegeben, damit alle Segmentbilder eines Motives auch mit denselben Werten berechnet werden.
Den Menüpunkt Batch Belichtungsreihen erreicht man nach dem Start von Photomatix Pro unter Automatisierung ->Batch Belichtungsreihen:
In diesem Beispiel habe ich den Ordner albtal-20110714 als Startordner gewählt und der Eingabemaske die Anzahl der Bilder die pro HDR Bild verarbeitet werden sollen
(in diesem Falle Fünf Bilder), als auch die Information angeben wohin die fertigen HDR Bilder gespeichert werden sollen.
Ich erzeuge 99% meiner HDR Bilder mit dem Detail Enhancer. Ein Klick auf den Button „Einstellungen“ öffnet ein weiteres Menü, in dem (man findet den Punkt ganz unten im Menü) die vorhin erstellte Vorlage wieder geladen werden kann.
Der Klick auf Start erfreut die CPU und die Speicherauslastung des PC’s auf das Äusserste, und man begibt sich die nächste Zeit am Besten zu seiner Kaffetasse :-)
Man wird für die Warterei jedoch mit einem Ergebnis belohnt, die sich in der fein säuberlichen Einordnung der berechneten HDR Teilbilder in Unterordnern äussert.
Stitching der Segmentbilder
Zum Stitchen der einzelnen Bilder benutze ich PTgui Pro.
Nach dem Start von PTgui ist der este Schritt mit Load Images alle Segmentbilder zu laden, bis auf das Nadirbild, welches wir ohne den Nodalpunktadapter gemacht haben.
Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass wir im zweiten Teil des Kochrezeptes (also beim „Praktischen Shooting„) ein Nadirbild gemacht haben, indem wir die Kamera vom Nodalpunktadapter heruntergenommen, und auf einen Kugelkopf montiert haben.
Diese Tatsache würde PTui beim Stitchen aus dem Konzept bringen, da die automatische Suche nach Kontrollpunkten in den einzelnen Bildern wegen der völlig anderen Stellung des letzten Nadirbildes im Vergleich zu den anderen Bildern fehlschlägt.
Nach dem Laden der Bilder (Bild links) und einem Klick auf „Align Images“ (Bild rechts) sehen wir schon ein ganz passabel aussehendes 360×180° HDR Kugelpanoramabild.
So, wie bekommen wir nun das nachträglich aufgenommene Nadirbild eingebaut ?
Ganz einfach: mit einem Klick auf „Load Images“ öffen wir wieder den Explorer und wählen das Nadirbild aus.
Nun kann man sehr gut sehen wrum ich oben geschrieben habe, dass es besser ist das „Extra“ Nadirbild nicht gleich zu Beginn mitzuladen: PTgui meckert fehlende Kontrollpunkte an:
Schön, somit ist also ein bischen Handarbeit angesagt: man muss die Kontrollpunkte für das letzte Nadirbild von Hand setzen.
Da wir ja vorher sauber gearbeitet haben: korrekt eingestellter Nodalpunkt, eine im Wasser stehenden Fotoapparat haben, sollten Fünf Kontrollpunkte in der Regel ausreichen, um das Nadirbild einzuarbeiten.
Nun müssen wir den Optimizer von PTgui bemühen der uns sagt, wie gut die Kontrollpunkte gesetzt sind.
Wie hier zu sehen ist meint der Optimizer „good„, also ist alles im grünen Bereich:
Mit einem Klick auf „OK“ verrichtet der Optimizer seine Arbeit und rechnet die neuen Punkte in das Projekt ein.
Da wir das Nadirbild mit einer niedrigen Priorität in das Kugelpanorama rechnen (einblenden) möchten, sollte man den Standardwert von 100 in der Spalte „Blend Priority“ auf 10 heruntersetzen:
Nach einem erneuten Klick auf „Align Images“ wird der ein oder andere enttäuscht das Ergebnis begutachten: das resultierende Bild sieht genauso aus wie vor der Einarbeitung des Nadirbildes.
Was also tun ? Die Lösung liegt nun im Maskieren der Bildteile die man nicht im Kugelpanorama haben möchte. Sprich: alles was in den Einzelbilden nach Stativ oder Schatten am Boden aussieht wird maskiert.
Bis vor wenigen Monaten musste man das aufwändig in Photoshop machen; mit dem letzten Update von PTgui ist diese sehr nützliche Methode auch direkt verfügbar. Also frisch ans Werk :)
Hier sieht man im Bild Nummer Acht die in PTgui erstellte Maske. Nachdem alle störenden Stativteile maskiert sind erzeugt man mit „Align Images“ wieder ein neues Vorschaubid.
Siehe da, wir haben sogar ein bisschen zuviel Maskiert, was uns aber an dieser Stelle nicht stören sollte; ein kleines Stempelchen in Photoshop wirkt später Wunder :)
Die Anzeige unten im Panoramaeditor zeigt uns die korrektten Maße eines 360×180° Kugelpanoramas an.
Mit einem Klick auf „Create Panorama“ und der Eingabe der gewünschten Daten für Auflösung, Speicherort usw. wird das Panoramabild erzeugt und kann danach ganz normal mit Photoshop weiterbearbeitet werden.
Schlussendlich sieht das fertige HRD Kugelpanoramabild mit einer Größe von 5000 maöl 2500 Pixeln bei 72 DPI denn so aus:
Der komplette Workflow dauert bei mir pro Kugelpanorama circa 30 Minuten, immer mit Rohdaten, bzw. PSD Dateien nach dem Erzeugen der HDR Einzelbilder, als Grundlage gerechnet.
Wenn man keine Ambitionen hat die Panoramabilder auszudrucken, so beschleunigt sich der Workflow beim Einsatz von JPEG Dateien deutlich.
Nun sind wir am Ende des Kochrezeptes angelangt. Ich hoffe Euch ein bischen einen Einblick in das spannende Thema HDR Panoramafotografie, oder auch Anregungen für eigene Projekte gegeben zu haben.
Wie immer bin ich für Feedback, am liebsten ist mir ein kritisches Feedback, dankbar.
In den nächsten Tagen werde ich Euch die an diesem Tag gemachten HDR Kugelpanoramas im Rahmen einer virtuellen Tour an dieser Stelle zeigen.