Produkttest und Gewinnspiel – ACDSee Ultimate 8 versus Lightroom CC für Windows

Anzeige: Der Lizenzkey für ACDSee wurde mir freundlicherweise vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

Headerbild: acdsee ultimate 8 vergleich mit lightroom cc

Ende April fand ich eine Email mit einer sehr nett formulierten Frage in meinem Postfach: „Ob ich nicht Lust hätte die aktuelle Version des Bildbearbeitungs- und Verwaltungssystemes ACDSee zu testen.“

Da mir ACDSee noch von meinen „Windows-Urzeiten“ ein Begriff war, dachte ich: „Liest sich interessant, mache ich gerne“. So informierte ich mich auf der Webseite des Herstellers nach in Frage kommenden Produkten: „Fein, dachte ich, die haben ja auch eine Mac-Version.“
Leider würde, so die Auskunft seitens der ACDSee Presseabteilung, die Mac-Version „ACDSee Mac Pro 3“ einem Vergleich mit Lightroom CC nicht standhalten. Schade.
Da ich der netten Anfrage keinen Korb geben wollte, habe ich meinen eingemotteten Windows PC wieder zum Leben erweckt. Somit steht dem Vergleichstest „ACDSee Ultimate 8 versus Lightroom CC unter Windows“ – und dem Gewinnspiel für euch – nichts mehr im Wege.

Apropos Gewinnspiel: das findet ihr am Ende des Artikels. Soviel sei verraten: es gibt einen Lizenzkey für ACDSee Ultimate 8 für Windows im Wert von aktuell über € 90.- zu gewinnen.

Eine kurze Anmerkung zu diesem Vergleichstest: Den Leser erwartet hier keine wissenschaftliche Abhandlung über die Details / Unterschiede der beiden Produkte. Vielmehr werde ich, neben einigen allgemeinen Betrachtungen, meinen üblichen Lightroom-Fotoworkflow mit ACDSee Ultimate 8 nachstellen. Daraus resultierende Vor- und Nachteile stelle ich heraus. Dabei bleibe ich möglichst objektiv.

1. Erscheinungsbild und Benutzeroberfläche‘

ACDSee Ultimate 8 empfängt den geneigten User nach dem Start mit einer dunkelgrauen, recht gefälligen Benutzeroberfläche. Dort präsentieren sich in der rechten oberen Hälfte fünf Reiter: „Verwalten“ – „Ansicht“ – „Entwickeln“ – „Bearbeiten“ und „365“.  Auf der Linken oberen Seite finden sich die „üblichen“ Menüpunkte wie „Datei“ – Bearbeiten“ – „Ansicht“ – „Extras“ und „Hilfe“ wieder.
Befindet man sich im Reiter „Verwalten“, erscheint darunter eine weitere Menüleiste für Import- und Exportfunktionen, Stapelverarbeitung, Social-Sharing, Diashow-Funktionen und auch die Möglichkeit Externe Editoren einzubinden.

Vergleicht man das mit der Lightroom CC Oberfläche, kommt diese deutlich schlanker und aufgeräumter daher; sehr wohl Lightroom CC nicht weniger Funktionen bietet.

Ein Punkt der sich mir bei ACDSee Ultimate 8 nicht ganz erschlossen hat, ist die Trennung der Bereiche „Entwickeln“ und „Bearbeiten“. Kann man doch in beiden Bereichen z.B. Farbkorrekturen vornehmen, die Klarheit erhöhen, Gradiationskurven einstellen und Teiltonungen zuweisen.
Umständlich finde ich bei ACDSee Ultimate 8 auch die Trennung von „Zuschneiden“ und „Drehen“. Mit Lightroom CC  geht das fix mit einem Aufwasch.
Vielleicht mögen diese Punkte das Gewohnheitstier in mir ein wenig stören; scheuchte ich dieses weg, so könnte man sicherlich auch ähnlich gelagerte, „störende Elemente“ in Lightroom CC finden.

2. Nachvollziehen meines Lightroom-Workflow in ACDSee Ultimate 8

In so ziemlich allen Fällen sieht mein Lightroom-Workflow wie folgt aus:

  1. Import der RAW Bilder
  2. Objektivkorrektur (vor allem chromatische Aberationen bei Fischaugen-Bildern)
  3. ggfs. Perspektivkorrektur mit Upright
  4. Belichtung, Gradiationskurven, Weißabgleich, Klarheit  etc. bearbeiten
  5. ggfs. Sensorflecken, Fussel und Schmutz entfernen
  6. Bild(er) ausrichten
  7. Bild(er) zuschneiden
  8. Bulk- , bzw. Single-Export der bearbeiteten RAW Bilder als 16-Bit TIF Datei

Das ist mir beim Abarbeiten dieses Workflows mit ACDSee Ultimate 8 aufgefallen:

  1. Der Bildimport (18,5 GB, 507 Dateien in 38 Ordnern) von meinem NAS dauerte bei ACDSee imposante 5 Minuten. Lightroom CC meisterte diese Aufgabe in guten 1,5 Minuten
  2. Die Objektivkorrektur ist bei ACDSee echte Handarbeit, da es keine Objektivdatenbank gibt. Zumindest habe ich keine gefunden; die ACDSee Hilfefunktion, als auch Tante Google schweigen sich dazu aus. Immerhin können vorgenommene Objektivkorrekturen als Vorlagen zur Wiederverwendung abgespeichert werden. Eine Funktion wie „Upright“ in Lightroom ist in ACDSee Ultimate 8 leider auch nicht vorhanden. Die Möglichkeit, chromatische Aberrationen entfernen zu können, ist gut versteckt, eine Pipettenfunktion fehlt.
  3. Korrekturen wie Belichtung, Gradiationskurven, Weißabgleich und Klarheit vorzunehmen sind mit ACDSee Ultimate 8 gefällig zu erledigen. Der Licht Equalizer ist eine nette Idee um das Handling mit Gradiationskurven innovativ zu gestalten
  4. Sensorflecken, Fussel und Schmutz sind mit dem Reparieren-Tool einfach zu entfernen. Eine Funktion diese im Nachhinein anzupassen, oder einzusehen fehlt jedoch ebenso wie eine Deckkraft-Funktion
  5. Um Bilder auszurichten und zu schneiden sind leider zwei Schritte zu gehen; Lightroom CC löst das eleganter in einem einzigen, intuitiven Schritt
  6. Der Export in das TIF Format ist für mich eher verwirrend, auch spricht ACDSee Ultimate 8 dabei vom Begriff des  „Pixelformats“ und nicht von dem der „Farbtiefe“

3. ACDSee Ultimate 8 – Conclusio

Folgendes ist mir eher negativ aufgefallen:

  • Für Bildausrichtung und -zuschnitt separiert
  • Manche Bezeichnungen wie z.B. „Fülllicht“ oder „Lebendigkeit“ entsprechen nicht dem Quasi-Standard von Lightroom
  • Keine „Deckkraft“ Option beim Reparieren-Tool, nicht nachträglich Bearbeiter
  • Bildimport dauert wirklich sehr lange
  • Keine Objektivdatenbank zur Objektivkorrektur vorhanden
  • TIF Export-Einstellungen intransparent
  • Funktion „chromatische Aberration“ aka „Farbsaum-Entfernung“ zu versteckt, keine Pipettenfunktion
  • Vor einem Wechsel vom „Bearbeiten“ in den „Entwickeln“ Reiter muss abgespeichert werden
  • Keine virtuellen Kopien

Folgendes ist mir positiv aufgefallen:

  • Der Licht-Equalizer ist eine nette Idee für eine Gradiationskurven-Manipulation
  • Die Ebenenfunktion
  • Einbindung von z.B. Adobe Photoshop als „Externen Editor“ (wobei das Wording sicherlich noch Potential hat)
  • Export von Bildern im Google WEBP Bildformat (sehr innovativ ! )

Trotz der Überzahl an eher negativen Punkten bekommt man mit ACDSee Ultimate 8 ein sehr gutes Tool an die Hand. Der Abstand zu Lightroom CC ist kleiner als ich erwartet hatte.
Wenn ich meine jahrelange Erfahrung und Gewohnheit mit Lightroom in Relation zu den eher negativen Punkten setze, komme ich zu dem Schluß, dass ACDSee Ultimate 8 eine wirklich gute Alternative zu Lightroom für alle ist, die mit dem Abo-Ansatz von Adobe auf Kriegsfuß stehen. Neueinsteiger werden mit ACDSee sicherlich (schneller) glücklich werden als Umsteiger, die eine Alternative zu Lightroom CC suchen.

Auch nach einiger Einarbeitung in ACDSee Ultimate 8 erreicht die Software meiner Meinung nach nicht den intuitiven Ansatz von Lightroom CC. ACDSee Ultimate 8 lässt zudem – in für mich essentiellen Bereichen – Funktionalität im Detail vermissen.
Herauszuheben sind sicherlich die Ebenenfunktion und die Möglichkeit des Bildexportes ins WEBP-Format.

ACDSee Ultimate 8 für Windows bekommt von mir somit gute 4,5 von 5 Sternen !

4. Das Gewinnspiel zum ACDSee Ultimate 8 Produkttest

Was habt ihr für Erfahrungen mit ACDSee, gerne auch im Vergleich zu anderen Tools wie z.B. Lightroom gemacht?
Hinterlasst euren Kommentar bis zum 24.08.2015 hier unter dem Blogpost und gewinnt eine Lizenz von ACDSee Ultimate 8 imWert von aktuell über € 90.-

Für das Gewinnspiel gelten folgende Regeln:

  • Der Gewinn ist eine (als Zahl: 1) Lizenz für ACDSee Ultimate 8 für Windows
  • Kommentare / Pingbacks nach dem 24.08.2015, 00:00 Uhr werden für die Auslosung nicht mehr berücksichtigt
  • Die Ermittlung des Gewinners erfolg per Zufallsgenerator
  • Die Teilnahme über einen Gewinnspieleintragsservice ist ausgeschlossen
  • Bitte kommentiert nur einmal
  • Pingbacks aus einem Artikel heraus, die diesen Produkttest erwähnen, nehmen auch am Gewinnspiel teil
  • Die Gewinnerin / der Gewinner wird von mir per Mail mit der Zusendung des Lizenzkeys informiert, es werden dabei keinerlei Daten an den Hersteller übertragen
  • Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung sind ausgeschlossen

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Ein Kommentar

  1. Mit dem Gewohnheitstier ist das so eine Sache. Ich bin es auf Seiten ACDSee, nutze es seit 19 Jahren. Erst seit kurzem habe ich mich mit Lightroom beschäftigt, da ich für eine lange Reise eine Bildverwaltung auch für RAW auf einem Tablet mitnehmen wollte. Und da habe ich nichts anderes als Lightroom CC (mobile) gefunden. Die Entwickeln Funktion in ACDSee ist die nondesstruktive Variante, Bearbeiten verändert das Original (auch wenn eine Sicherungsdatei mit abgespeichert wird). Einigen Kritikpunkten bei ACDSee kann ich zustimmen, wie z.B. den Objektiv-Profilen, aber der Licht-Equalizer ist aber eine sehr feine Sache, die Lightroom bei weitem nicht beherrscht. Warum Du am Ende noch 16Bit TIFF exportieren willst, ist mir noch unklar. Ich behalte doch die RAW mit allen Entwicklungseinstellungen. Das ist der große Vorteil von ACDSee, dass nicht erst Importiert werden muss, dann entwickelt und wieder Exportiert. Wenn ich Bilder z.B. in InDesign plazieren will, kann ich die entwickelte Datei direkt plazieren und sollte dann noch später eine weitere Korrektur notwendig sein, kann ich über „Original bearbeiten“ direkt auf die entwickelte Datei in ACDSee zugreifen, die Entwicklungseinstellungen anpassen und in InDesign ist das Bild aktualisiert. Der Workflow ist in Lightroom viel aufwendiger.
    Die Bildverwaltung/Organisation auf Dateiebene ohne extra importieren zu müssen ist mir viel lieber, aber da bin ich eben auch ein Gewohheitstier.

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