Erneuter Test nach fünf Jahren von Tutkit.com
Anzeige: Ich habe eine Vergütung für diesen Blogpost erhalten.
TutKit.com ist die deutschsprachige Lernplattform zur Fort- und Weiterbildung und ein Download-Portal für exzellente Marketing-Materialien.
Tutkit.com
Mit TutKit.com können Unternehmen ihre Prozesse weiter digitalisieren, ihre Teams flexibel fortbilden und bei all dem Zeit und Geld sparen: Das moderne E-Learning-System ersetzt teure Live-Seminare und durch die Möglichkeit, professionelle Marketing-Materialien inhouse einfach selbst zu gestalten, entfallen kostenintensive Agenturaufträge.
So die eigene Definition und Anspruch aus der Presseinformation von Tutkit.com.
In diesem Blogpost werde ich drei Punkte für dich beleuchten:
- Versuchen, diesen Aussagen nachzugehen und dir einen Überblick über das Angebot von Tutkit zu geben
- Vergleichen, was Tutkit nach meinem ersten Blogpost von 2017 alles verändert hat
- Drei Assets mit Bezug auf meinen praktischen, nebengewerblichen Alltag näher betrachten: „WordPress“, „Fotografie“ und „Vorlagen für Briefpapier und Rechnungen“
1. Das Angebot von Tutkit.com
Die Zielgruppe von Tutkit sind Soloselbständige, Freelancerinnen, Mitarbeiterinnen in Office- und Kreativ-Tätigkeiten, Personalverantwortliche, Geschäftsführerinnen und Entscheiderinnen aus Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Folgerichtig liegen die Schwerpunkte der Trainings in den Bereichen Marketing und Verkauf, Office und New Work. In Bezug auf das Buzzword „New Work“ werde ich am Ende meines Blogposts noch ein paar eigene Worte und Gedanken verlieren.
Die Webseite von Tutkit ist übersichtlich und grafisch wirklich ansprechend aufgebaut. Du kannst dir daher schnell eine Übersicht über die Angebotenen Inhalte verschaffen und dein gewünschtes Training schnell finden.
Als sehr hilfreich finde ich die Anzeige der Unternavigationspunkte in Form eines Banners innerhalb der einzelnen Hauptnavigations-Seiten. Somit musst du Unternavigationspunkte nicht immer über das Hauptmenü ansprechen.
Im Vergleich zu anderen E-Learning-Plattformen wir z.B. Udemy ist bei Tutkit der Zugriff und die Nutzung aller Inhalte in deinem gewählten Abo-Modell inclusive. Du musst dir also nicht jedes Tutorial, jede Vorlage einzeln kaufen.
Beide Varianten haben ihr Vor- und Nachteile, so dass du für dich selbst entscheiden muss, welche Variante für dich besser passt.
Das sehr breite Angebot an Tutorials reicht von Onlinemarketing, Office, Visual-Design und Illustration bis hin zu Fotografie und Bild-, Video- und Audiobearbeitung. Somit findet jede*r ein passendes Tutorial, Asset oder Vorlagen.
Sogar für „Liebe und Romantik“ gibt es einen eigenen Navigationspunkt in den „Themenwelten“
Ergänzt wird das Angebot von Tutkit durch einen Blog, der sich hauptsächlich um das Thema Tutkit dreht. Meiner Meinung nach würde es durchaus einen Mehrwert darstellen, geneigte Leser auch mit Aktuellem aus der Weite der digitalen Welt zu versorgen
Was hat sich seit meinem Test von 2017 verändert?
Im Vergleich zu 2017 ist das Angebot von 8.000 auf 20.00 Inhalte angewachsen. Das entspricht einem Zuwachs von 2.400 Inhalten pro Jahr – ein respektables Wachstum.
Gleichgeblieben hingegen ist das dreiteilige Abo-Angebot: „Starter“, „Premium“ und „Business“.
Geändert haben sich die Preise: Für das Starter Abo musst du weniger zahlen, für das Premium- und Business-Abo dafür mehr. Diesen Fakt betrachte ich neutral, da „verteuert“ oder „verbilligt“ von der Qualität der Inhalte abhängig ist.
Geändert hat sich auch der Testzeitraum. Waren es 2017 gerade 24 Stunden, kannst du Tutkit heuer schon drei volle Tage testen – ein sehr guter Schritt nach vorne.
Die Anmeldung (für den Testzeitraum) hat sich im Vergleich zu 2017 deutlich vereinfacht: Du gibst deine E-Mailadresse und ein Passwort an und bestätigst danach deine E-Mailadresse, oder Du loggst dich mit deinem Facebook-, Google- oder Apple-Account ein.
Nach deinem ersten Login wirst du mit Fragen zu deinen Interessen individuell abgeholt und nicht einfach platt auf eine Übersichtsseite geleitet. Das empfinde ich als sehr vorbildlich.
3. Test dreier Tutkit Assets
3.1 WordPress Video-Tutorial – von den Grundlagen bis zu Website, Blog und Co
Kurze Präambel: Ich arbeite seit der Version 2.8 – also seit Juli 2009 – nebengewerblich mit WordPress und biete unter WP-Loft.de Dienstleistungen rund um das Thema WordPress an. Zudem habe ich viele Jahre in einem deutschen Internetkonzern aktiv am Thema WordPress gearbeitet. Meine Sichtweise auf das eine, bei Tutkit.com angebotene, WordPress-Video-Tutorial ist also kritisch.
Grundsätzliches: Das WordPress-Video-Tutorial ist sauber in sieben Lektionen mit weiteren Unterlektionen unterteilt. Nach dem Durcharbeiten der insgesamt 67 Lektionen, verteilt auf 9 Stunden Videomaterial, bekommst du einen guten Einstieg in grundlegende Funktionalitäten von WordPress bis hin zu Tutorials, wie du deine Business-Webseite oder deinen Webshop mit WooCommerce aufbauen kannst. Die einzelnen Lektionen werden didaktisch gut präsentiert und helfen dir mit vielen Beispielen eine flache und nachhaltige WordPress-Lernkurve zu erhalten.
Das könnte besser sein: Leider gibt es in einzelnen Lektionen in Bezug auf die vorgeschlagenen / benutzten Plugins und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Luft nach oben.
Es ist ok, Akismet als Beispiel ein mögliches Anti-Spam-Plugins zu erwähnen, da es bei den meisten Web-Hostern mit ihren One-Click-Installationen vorinstalliert wird. Was jedoch fehlt ist der Hinweis, dass das Plugin Daten in die USA, und / oder auf US-Server in Irland überträgt, und damit datenschutzrechtlich mindestens als fragwürdig eingestuft werden muss. Eine großartige, DSGVO-konforme Alternative aus Deutschland wäre z.B. Antispam Bee.
Das gleiche gilt für Jetpack als „Booster Plugin“. Auch hier landen Daten in den USA, oder mindestens auf US-Servern in Irland. Weiter geht es mit WooCommerce als Shopsystem, das ohne das Plugin „Germanized for WooCommerce“ in Deutschland nicht rechtssicher betrieben werden kann.
Da nutzt es nichts, in der Lektion „1.11 Der Cookie Hinweis“ auf die Möglichkeit hinzuweisen, über ein in Großbritannien, also ausser halb der EU, ansässigen Unternehmen, ein JavaScript-Snipet für ein Cookie-Banner einbinden zu können.
Schlussendlich wird in der Lektion „1.12 Kontakt und Kontaktformular“ auch nicht über vorhandene Möglichkeiten der zwingend notwendigen DSGO-konformen Einbindung der WordPress-Kommentarfunktion oder eines Kontakt-Formulars informiert.
Ich sehe ein, dass man als Anbieter von WordPress-Trainings-Videos oder als Dozent vielleicht nicht unbedingt in die Nähe einer Rechtsberatung kommen möchte. Das Thema DSGVO und Betrieb einer (WordPress) Webseite damit quasi zu ignorieren hinterlässt bei mir insofern ein Fragezeichen, als dass man z.B. beim Zoom-Video-Tutorial sehr wohl auf die DSGVO eingeht.
Mein Fazit über das WordPress Video-Tutorial bei Tutkit: Die benutze WordPress- und Plugin-Versionen weisen darauf hin, dass das WordPress-Tutorial sich nicht auf einem Aktuellen Stand bewegt. Für das grundsätzliche Verständnis von WordPress ist das jedoch nicht relevant. Aber: damit bleiben wirklich grundlegende Neuerungen in WordPress – wie z.B. der Gutenberg-Editor – schlicht aussen vor. Schade!
Das Video-Tutorial gibt dir in Summe einen didaktisch sauber aufgebauten und soliden Einstieg in das Thema WordPress, hat jedoch im Bereich der als Websitenbetreiber*in rechtlich einzuhaltenden Aspekte viel Luft nach oben. Daher ist dieses einzelne Video-Tutorial meiner Meinung nach nur in Teilen zu empfehlen. In Anbetracht der weltweiten Marktdurchdringung von WordPress von über 50% würde ich mir bei Tutkit.com mehr WordPress-Inhalte wünschen. Das zweite Video-Tutorial zu Elementor kann daher nur als einen ersten Schritt auf dem Weg angesehen werden.
3.2 Fotografie Video-Workshops
Zum Zeitpunkt meiner Betrachtung bietet dir Tutkit.com im Bereich „Fotografie“ 43 Gesamtpakete mit 905 Einzelinhalten an. Daraus werde ich mir zwei fotografische Sujets aussuchen und bewerten:
- ein Sujet, welches ich kenne – Langzeitbelichtungen
- ein Sujet, welches mir neu ist – Food-Fotografie: Foodstyling, Ausrüstung & Tipps
Sujet „Langzeitbelichtung“: Da ich in diesem Bereich schon praktische Erfahrungen gemacht habe kann ich mit
Fug und Recht behaupten, dass du mit dem Durcharbeiten des Videotutorials dir ein sehr gutes theoretisches Wissen über diesen spannenden Aspekt der Fotografie aneignen kannst. Die Praxis musst di dir natürlich selbst erarbeiten.
Das Tutorial von Tobias Garwisch führt dich von den Einsatzbereichen der Langzeitbelichtung über die notwendige“ „Hardware“ wie Stativ, Fernauslöser, die verschiedenen Graufilter über hilfreiche Apps bis hin zu praktischen Tipps. Eine Bildbesprechung- und Bildbearbeitung-Sequenz am Ende des Tutorials rundet das Vorgestellte sauber ab. Chapeau!
Und … ich habe etwas Neues gelernt: Langzeitbelichtungen sind sehr gut dazu geeignet, Gewitter zu
Sujet “ Food-Fotografie: Foodstyling, Ausrüstung & Tipps“: Dieses Tutorial wird wieder von Tobias Garwisch angeboten und begleitet. Daher ist die Qualität des Tutorials auf gleicher Höhe wie das vorherige zum Thema „Langzeitbelichtung“. Tobias Garwisch führt akribisch durch die beiden Workflows „Food-Fotografie mit available Light“ und „Food-Fotografie mit Blitzen“. Gerade der zweite Teil ist für Blitz-Unerfahrene neben dem eigentlichen Thema der Food-Fotografie ein sehr schöner kleiner Ausflug in die Studio-Fotografie mit einem Blitz, einer Softbox, Reflektoren und Abschattern. Das mag erstmal alles kompliziert klingen. Mit dem angebotenen Tutorial wird dir eine stabile Basis vermittelt, die du mit vielen praktischen Eigenübungen weiter vertiefen kannst.
Mein Fazit über diese beiden Video-Tutorials: Sehr ästhetische Tutorials, einfach erklärt, vollgepackt mit Details und den kleinen, aber wichtigen Tipps aus dem Alltag eines Fotografen die das Leben einfacher machen.
fotografieren.
3.3 Vorlagen für Briefpapier und Rechnungen
Ich weiß nicht wie das bei dir aussieht, aber meine Rechnungen und Angebote waren und sind schlichte, einfache Word-Dokumente mit einer Kopfzeile für Adresse, E-Mail und Webseite und einer Fußzeile mit meiner Bankverbindung. Kein Logo, kein Chi-Chi. Für eine (Web)Design-Firma vielleicht „unüblich“, bisher hat sich keine Kundin darüber beschwert.
Die von Tutkit zum Download angebotenen Vorlagen stellen eine gute und inspirierende Ausgangsbasis dar, um Angebote und Rechnungen stylischer zu gestalten. Das Download-Paket umfasst Vorlagen für Adobe InDesign (INDD, IDML, INX), Affinity Publisher, Corel Draw und Microsoft Word.
4. Meine Meinung kurz und knapp
Das Angebot von Tutkit ist beeindruckend groß und, je nach Startpunkt, bekommst du Einiges für deine monatlichen Abo-Gebühren geboten. Persönlich bin ich kein Freund von E-Learning-Abos und herunterladbarer Assets oder Vorlagen, da du diese nach dem Abo-Ablauf, oder der -Kündigung rein rechtlich nicht mehr nutzen darfst.
Abgesehen von der WordPress-Schulung, haben mich die beiden fotografischen Schulungen, die ich mir näher angesehen habe, und auch die Anderen, in die ich hineingeschnuppert habe, überzeugt.
Was mir immer noch fehlt, ist die wichtige Information, wann ein Video-Tutorial das letzte Update erfahren hat, oder wann es aufgenommen wurde. In einer sich rasend schnell fortschreitenden digitalen Welt ist die Aktualität von Schulungsinhalten meiner Meinung nach essentiell. Andere Anbieter wie Udemy machen das deutlich besser.
Ob Tutkit genau deine Erwartungen erfüllt, kannst du ganz einfach innerhalb des drei Tage Testzeitraumes selbst herausfinden. Meiner Meinung nach lohnt sich das Testen von Tutkit.com auf jeden Fall.
New Work ?
Abseits meiner Vorstellung möchte ich Tutkit gerne ein klein wenig challengen.
Tutkit bedient den komplexen Bereich der „New Work“ auf der Startseite. Als kritischer Blogger und aktiver Wissensarbeiter im Bereich „New Work“, würde mich die Begriffs-Definition von Tutkit interessieren.
Meine Schlagwörter zu diesem Thema lauten wie folgt:
- Transformation
- Changemanagement
- Modern Workplace
- Flexibilität
- Agilität
- Leadership
- Vertrauenskultur
Leider findet die Suchfunktion von Tutkit keine Inhalte zu diesen Schlagwörtern Inhalt.
Meine Idee, das „Such-Vakuum“ zu füllen wären Blogposts, Webinare und Live-Meetings, um das schlichte Vorhandensein des Buzzwords „New Work“ mit Inhalt zu füllen.