Was war 2017 – was wird 2018 ?

Headerbild: Jahresrueckblick 2017

Was war 2017 ?


Nun bist du Geschichte, 2017 – du warst irgendwie ein komisches Jahr:

Ein “House of cards” in Real, inclusive Anschuldigungen gegenüber einigen Hauptdarsteller, passend zur aktuellen #meetoo Debatte. Oder vielleicht doch eine griechische Komödie mit Protagonisten, die sich zwitschernd darüber streiten wer den dicksten … ähm … Knopf hat? Sehr dramatisch das alles. Als tragische Helden, frei nach Aristoteles, kann man die beiden sicher nicht einordnen.

Im September haben die Rechten zum Glück keine 37,3 Prozent der Stimmen bekommen wie vor 86 Jahren, sondern “nur” 12,6. Nun sind sie in den Deutschen Bundestag eingezogen. Ein Tag der Schande.

Dann die Sondierungsposse unter karibischer Sonne mit anschließender Hängepartie. Wann führen wir in Deutschland eigentlich eine Begrenzung der Kanzlerschaft ein? Das hätte so manchem Kanzler oder mancher Kanzlerin geholfen Wichtiges anzugehen, umzusetzen, zu steuern und zu regeln und nicht über den Zenith hinaus an der Macht zu kleben. Das ist wie mit dem Tod und dem Leben: dem ist nämlich noch keiner entkommen, das andere ist endlich. Natürlich sehen das viele als Nachteil an, übersehen dabei jedoch die Vorteile: Beides macht den Weg frei für Neues, zeigt dem Alten seine Endlichkeit auf und inspiriert im idealen Falle dazu, die Zeit zu nutzen und nicht nur nichts zu tun.

Im privater und fotografischer Hinsicht war 2017 sicherlich ein positives Jahr: Mit meiner Frau zusammen durfte ich insgesamt vier Wochen Urlaub in Frankreich verbringen. Einmal drei Wochen in der Bretagne, das andere Mal eine Woche in Südfrankreich an der Côte d’Azure, Provence und in der Camargue (Reiseberichte Teil 1 / Teil 2 / Teil 3).

Wir haben beide einen gut bezahlten, sicheren Arbeitsplatz bei namhaften Arbeitgebern in der nahen Umgebung und benötigen keinen Zweit- oder Drittjob um wirklich gut leben zu können. Wir haben also Privilegien, die heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich sind.

Sehr viele haben mehr als genug um etwas davon abzugeben. So ist Weihnachten dieses Jahr bei uns nahezu ausgefallen: kein Tannenbaum, keine gegenseitigen Geschenke, keine Völlerei beim Essen. Dafür zwei große, prall gefüllte Taschen mit Lebensmitteln, die wir bei der Tafel in Ettlingen an Menschen gegeben haben, denen es nicht so gut geht wie uns, die nicht im Überfluss leben.
Das hier zu formulieren dient keinesfalls der Selbstbeweihräucherung. Vielmehr möchten wir damit zum Nachdenken, vor allem aber zum Nachmachen anregen.

Die Silvesterböller sparen wir uns schon seit Jahren. Ah … vielleicht könnte man die daraus resultierende monetäre und CO2-Einsparung einem Konto gutschreiben?

Mein neues Fotoprojekt “Ich bin Deutsch!” ist online! Mit diesem Projekt möchte ich als Blogger und Fotograf meinen Beitrag für mehr Verständnis, Rücksicht und Offenheit gegenüber anderen Mitmenschen und gegen Rassismus in Deutschland leisten. So kann ich dem unsägliche Einzug der AFD in den Deutschen Bundestag immerhin noch einen  “positiven Effekt” abgewinnen: Ich bin mit “Ich bin Deutsch!” für meine Überzeugungen und Lebensauffassung von meiner bequemen Couch aufgestanden. Die, aktuell noch überschaubaren, zugehörigen Beiträge findest du auf dieser Übersichtsseite.

Fotografisch wichtig war 2017 auch:

Bilder, die das Jahr 2017 beschreiben können sind:

Was wird 2018

Willkommen 2018. Da bist du erst ein paar Tage alt und hast mit “Fire and Fury” schon seinen ersten Höhepunkt geliefert. Gerne darfst du so weitermachen.

Vielleicht gibt es in Bälde ja auch weniger Geschäftsführende und wieder mehr Regierende, es besteht Hoffnung; und stirbt die nicht zuletzt?

Sicherlich sollte jeder in sich gekehrt darüber nachdenken, wie er, und natürlich auch sie, in diesem Jahr einen Beitrag gegen Wutbürgertum und für ein Tu-Bürgertum leisten kann.
Meine Frau und ich haben für 2018 beschlossen, unsere Spendenaktion für die Tafel in Ettlingen einmal im Vierteljahr zu wiederholen.

Für mein Projekt “Ich bin Deutsch!” habe ich weitere Interviewpartner*innen gefunden, deren Bilder und Geschichten ich demnächst machen, kennenlernen und präsentieren darf. Ich wage auch zu hoffen, weitere Blogger oder Fotografen zu finden, die sich an meinem Projekt beteiligen, und die Idee dahinter mittragen.

Bereits heute zeichnet sich ein herausforderndes Arbeitsjahr 2018 am Horizont ab. Das ist an dieser Stelle durchaus positiv gemeint. Wer viel und intensiv arbeitet, darf sich auch ausruhen, um neue Kraft zu tanken.
Daher werden wir auch in diesem Jahr wieder zweimal bei unseren französischen Nachbarn erholen: drei Wochen in der südlichen Bretagne und zwei Wochen im Luberon in Südfrankreich. Auf dem Weg in die Bretagne besuchen wir wieder die idyllische Closerie Saint Martin, nahe Chinon im Loire-Tal.

Trotz all der Gefahren die die heutige Zeit mit sich bringt, dem Terror, dem Leid, den Ungerechtigkeiten, den Chancen und Risiken möchte ich gerne Werner Pechmann zitieren: “Das Leben ist schön” – trotz allem. Also leben wir es.

In diesem Sinne: Happy New Year

Ähnliche Beiträge

2 Kommentare

  1. Lieber Martin,
    ein schöner Beitrag! Ich wünsche dir und deiner Frau an dieser Stelle noch alles Gute für das neue Jahr. Es wird sicherlich ebenso verrückt (was das Weltgeschehen angeht) wie das alte! Danke für das Zitat und danke für das tolle Projekt “Ich bin deutsch”! – Ich werde es demnächst teilen und vll mache ich mit dem einen oder anderen Beitrag auch mit.
    Liebe Grüße,
    Werner
    PS: WIr sehen uns!

Schreibe einen Kommentar zu Werner Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert